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„Core Web Vitals“: Kommt jetzt das Ende für Pagebuilder?

Ich bin erst seit Kur­zem mit mei­nem Blog wie­der zurück im Netz und hat­te mir in den Mona­ten zuvor vie­le Gedan­ken dar­über gemacht, mit wel­chen Tools ich mei­nen Blog neu auf­set­zen und betrei­ben möch­te. Bevor ich vor drei Jah­ren für eine län­ge­re Zeit in den Local­host ver­schwun­den war, hat­te ich auf den Ele­men­tor Page­buil­der gesetzt. Das Abo für die Pro­ver­si­on habe ich kürz­lich noch­mals ver­län­gert. Beim Restart mei­nes Blogs ist der Page­buil­der aber vor­erst im Local­host geblie­ben. Zukunft offen …

Wäh­rend mei­ner Zeit im „Off“ ist im Word­Press Uni­ver­sum viel pas­siert. Das Stich­wort hier lau­tet: Guten­berg. Ich hat­te die mit­un­ter hit­zi­gen Dis­kus­sio­nen in der Com­mu­ni­ty ver­folgt und in einer Test­in­stal­la­ti­on auch vie­les selbst aus­pro­biert. Schon damals wur­de ange­sichts von Guten­berg über die Zukunft der Page­buil­der spe­ku­liert und deren bal­di­ges Ende pro­gnos­ti­ziert. Drei Jah­re spä­ter kann man, so jeden­falls mein Ein­druck, von einer fried­li­chen Co-Exis­tenz sprechen.

Dies könn­te sich jedoch im Mai 2021 ändern. Glaubt man eini­gen ein­fluss­rei­chen You­Tube-Influen­cern, so könn­te die Lage für die Page­buil­der dies­mal wirk­lich ernst werden.

Google und die „Core Web Vitals“

Goog­le hat­te schon vor eini­ger Zeit ange­kün­digt, die Metri­ken zur Ver­mes­sung und Opti­mie­rung von Web­sites umzu­stel­len und die Akti­vie­rung der neu­en Ver­mes­sungs­kri­te­ri­en für den Mai 2021 ange­kün­digt. Die Inten­si­on ist, die Ver­mes­sungs­kri­te­ri­en zur Bewer­tung von Web­sites zu ver­ein­heit­li­chen und mit Blick auf die Sei­ten­op­ti­mie­rung ein­fa­cher, sprich: ver­ständ­li­cher zu machen. Im Grun­de genom­men han­delt es sich um Kri­te­ri­en­pa­ke­te, die aus alt bekann­ten und neu­en Metri­ken zusam­men­ge­setzt sind. Herz­stück und die wich­tigs­ten dabei sind die „Core Web Vitals“. Ohne detail­liert auf alle Ein­zel­hei­ten ein­ge­hen zu wol­len und zu kön­nen, sol­len sie hier zumin­dest mal genannt und kurz beschrie­ben wer­den (detail­lier­te Infor­ma­tio­nen lie­fert Edwin Too­nen in einem Arti­kel auf yoast.com):

  • LCP (Lar­gest Con­tentful Paint): Hier wird gemes­sen, wann bzw. wie schnell das größ­te Inhalts­ele­ment (das könn­te bspw. ein Bild oder ein ein­ge­bun­de­nes Video sein) gela­den und im Brow­ser der Nut­ze­rin bzw. dem Nuter ange­zeigt wird.
  • FID (First Input Delay): Hier wird die Ein­gangs­ver­zö­ge­rung gemes­sen, also wie schnell die Web­site auf die ers­te Inter­ak­ti­on der Nut­ze­rin bzw. des Nut­zers reagiert.
  • CLS (Cumu­la­ti­ve Lay­out Shift): Hier­bei geht es dar­um, wie oft Inhal­te beim Laden der Sei­te ihre Posi­ti­on auf dem Bild­schirm wech­seln, bspw. weil ande­re Inhal­te nach­ge­la­den wer­den (z. B. Wer­be­ban­ner etc.) und sich dadurch bereits gela­de­nen und ange­zeig­te Inhal­te in ihrer Posi­ti­on verändern.

Nach Durch­lau­fen des Test­zy­klus wer­den die Web­sites in die­sen drei Aspek­ten bewer­tet und die Ergeb­nis­se ent­spre­chend eines Ampel­sys­tems aus­ge­wie­sen: Rot steht für „poor“, gelb/orange für „needs impro­ve­ment“ und grün für „good“.

Ver­folgt man der­zeit die Dis­kus­si­on, so schei­nen hier im Ver­gleich von Web­sei­ten, die mit einem Page­buil­der gestal­tet wor­den sind und jenen, die mit den haus­ei­ge­nen Werk­zeu­gen, also mit dem Guten­berg-Edi­tor erstellt wur­den, deut­lich ins Hin­ter­tref­fen zu geraten.

Was bedeutet das für mich, den Freizeitblogger?

Um es gleich vor­weg­zu­schi­cken: Ich bin in Sachen Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung (SEO) und Goog­le-Ran­king nicht son­der­lich bewan­dert. Das kommt schlicht daher, dass ich mir als rei­ner Pri­vat­blog­ger, der sei­ne Web­site zu rei­nem Frei­zeit­ver­gnü­gen und ohne kom­mer­zi­el­le Inter­es­sen betreibt, nie son­der­lich vie­le Sor­gen in die­ser Ange­le­gen­heit gemacht habe und dies auch jetzt nicht so wirk­lich tue. Das heißt natür­lich nicht, dass ich an der Per­for­mance mei­ner Web­site nicht inter­es­siert wäre. Aller­dings ging und geht es mir dabei immer um die Bedie­nungs­freund­lich­keit im unmit­tel­ba­ren Sinn, weni­ger um das Ran­king mei­ner Home­page. Klar, bei­des hat natür­lich etwas mit­ein­an­der zu tun. Aber mein Bezugs­punkt war und ist immer die Lese­rin und der Leser mei­nes Blogs, nie ein Algo­rith­mus und das Hin­ter­her­he­cheln nach Top­wer­ten in Sachen Opti­mie­rung und Ran­king kann schnell zu einem Fetisch werden.

Dem­entspre­chend gelas­sen schaue ich auf die­se The­ma­tik. Aller­dings habe ich mir sehr wohl Gedan­ken dar­um gemacht, ob ich für den Restart mei­nes Blogs auch künf­tig auf einen Page­buil­der set­zen möch­te und ich habe ja ein­gangs bereits erwähnt, dass der Ele­men­tor bei mir voerst im Local­host geblie­ben ist. Die­se Über­le­gung und letzt­end­lich Ent­schei­dung hat­te aber weni­ger was mit den „Core Web Vitals“ zu tun, als viel­mehr mit der grund­sätz­li­che­ren Fra­ge, ob ich einen Page­buil­der über­haupt benö­ti­ge und der­zeit lau­tet mei­ne Ant­wort schlicht: nein.

Zunächst hat­te ich mich nach einem The­me umge­schaut, wel­ches von sich aus mei­nen Vor­stel­lun­gen in Design und Lay­out wei­test­ge­hend ent­spricht. Das Kadence The­me bie­tet mir in die­ser Hin­sicht alles, was ich benö­ti­ge (UPDATE: Ich bin inzwi­schen zu Gene­ra­te­Press und dann zu Block­sy gewech­selt). Soll­te ich dar­über hin­aus ein­mal etwas brau­chen, dann wird mir wahr­schein­lich der Guten­berg-Edi­tor völ­lig aus­rei­chen. Und soll­te es spä­ter mal etwas mehr sein, dann steht das „Full Site Editing“ als Beta-Ver­si­on bereits schon in den Startlöchern.

Ich den­ke, dass in abseh­ba­rer Zeit all dies, wofür der­zeit noch der ein oder ande­re Page­buil­der ein­ge­setzt wird, dem­nächst mit dem Guten­berg-Edi­tor und dem Full-Site-Edi­tor als haus­ei­ge­ne Tools von Word­Press mach­bar sein wird. Ob dies, und weni­ger die „Core Web Vitals“, das Ende der Page­buil­der ein­leu­ten wird, ver­mag ich nicht einzuschätzen.

4 Antworten zu „„Core Web Vitals“: Kommt jetzt das Ende für Pagebuilder?“

  1. Melanie

    Hal­lo Jens!

    Ich kann mich Dei­ner Ein­schät­zung nur anschlie­ßen. Ich glau­be, dass im Grun­de genom­men mal wie­der eine neue „Sau durch‘s Dorf“ getrie­ben wird und die Wogen sich schnell wie­der glät­ten wer­den. Zumal für die Hob­by-Blog­ger. Zu den Page­buil­dern wür­de ich noch hin­zu­fü­gen wol­len, dass es ja dar­auf ankommt, wie man sie ein­setzt, also was genau man wie baut. Recht hast Du aber. Wenn man nichts Außer­ge­wöhn­li­ches benö­tigt oder den gan­zen Schnick­schnack nicht braucht, wird Guten­berg bestimmt reichen.

    Dan­ke für den Link zu Edwin Too­nen. Der Arti­kel ist sehr informativ.

    Gruß Mel!

    1. Jens

      Ser­vus Mela­nie, dan­ke für Dei­nen net­ten Kom­men­tar. Ich glau­be, dass es bei den Page­buil­dern nicht nur um die Fra­ge geht, ob man den „Schnick­schnack“ über­haupt braucht. Die User sind auch an Ein­fach­heit im Sin­ne von Benut­zer- und Bedie­nungs­freund­lich­keit inter­es­siert. Dar­an wird sich auch oder viel­leicht vor allem ent­schei­den, ob und wenn ja, wie lan­ge die Page­buil­der gegen­über Guten­berg (noch) die Nase vorn haben wer­den. Und je ein­fa­cher man sich den „Schnick­schnack“ zusam­men­kli­cken kann, des­to „nöti­ger“ mag er für die eine oder den ande­ren sein, wenn Du ver­stehst, was ich mei­ne 😉 ROCK ON!

    2. Melanie

      Ja, ich ver­ste­he, was Du meinst 🙂 Plötz­lich kann man etwas rea­li­sie­ren, was man ansons­ten ohne ent­spre­chen­de Pro­gram­mier­kennt­nis­se gar nicht hin bekä­me und schon wer­den Bedürf­nis­se geweckt. Ich muss aber zuge­ben, dass ich mich davon auch nicht ganz frei­spre­chen kann.

    3. Jens

      Wer ist schon frei von Schuld und Ver­su­chung? hahaha…

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