Die Brust wieder etwas breiter, der Kopf ein Stück weit höher: Lautre is widder do! Ich kann es noch nicht ganz fassen. Aber nach wenigen Stunden Schlaf, ein paar mal Zwicken und einem selbstvergewissernden Blick in meine Timeline scheint es wahr und kein Traum gewesen zu sein.

Katastrophenstart
Die Saison begann, wie die letzte endete: katastrophal. Dem Abstieg in die Bedeutungslosigkeit entronnen, mal wieder einen Neuanfang angekündigt und dann startet man mit einer Nullnummer gegen Braunschweig, einer Niederlage gegen Meppen und einem Desaster gegen Viktoria Berlin. Der Sieg gegen 1860 war lediglich ein kurzer Lichtblick. Es folgte eine Niederlage gegen Halle, ein Unentschieden gegen Zwickau und erneut eine Niederlage gegen Magdeburg. Fünf Punkte in den ersten sieben Spielen. Ganz toll!
Der Wendepunkt
Der Wendepunkt in jeder Hinsicht kam dann im Derby gegen den Waldhof. Mit neun Mann den Mannheimern einen Punkt abgetrotzt, mit einer Leidenschaft, die man schon lange nicht mehr bei den Betzebuben gesehen hatte. Es folgten vier Siege, einschließlich einem fulminanten 0:6 auswärts beim TSV Havelse.
Ein nächster Höhepunkt dürfte dann das Derby gegen Saarbrücken am 15. Spieltag gewesen sein, wo man drei Punkte aus dem Saarland mit in die Pfalz holte.
Die Hinrunde endete mit einem Auswärtssieg gegen Türkgücü München, drei Punkte, die später wegen der Insolvenz von Türkgücü gestrichen wurden. Aber man stand zum Ende der Hinrunde mit 30 Punkten auf Platz 6.
Die Rückrunde
In die zweite Hälfte der Saison startete man mit acht Spielen ohne Niederlage, wieder mit einer Nullnummer im Derby gegen Mannheim. Die erste Niederlage setzte es dann auswärts gegen 1860.
Es folgte wieder eine Serie von sechs Spielen ohne Niederlage, abgerundet durch einen Heimsieg gegen Saarbrücken.
Am 34. Spieltag stand man mit 63 Punkten auf Platz 2. Der direkte Aufstieg rückte näher und näher. Magdeburg war auf und davon. Braunschweig wollte einfach keine Punkte lassen und blieb dem FCK auf den Fersen. Aber die Betzebuben spielten beständig und stark.
Nach drei Spiele des Grauens ab in die Relegation
Bis, na ja, bis dann der 35. Spieltag mit einer Niederlage gegen Wiesbaden endete. Braunschweig konnte nicht direkt nachlegen, da die annulierte Partie gegen Türkgücü anstand. Also war noch nichts passiert und alle dachten an einen Ausrutscher. Dass es aber in Folge eine Niederlage zuhause gegen Dortmund II gab und dann eine 4:0 Klatsche gegen Viktoria Köln, konnte da noch keiner ahnen.
Am 37. Spieltag war dann klar: Braunschweig feierte den direkten Aufstieg als Tabellenzweiter hinter Magdeburg und für den FCK wurde es die Relegation gegen Dynamo Dresden. Den 38. Spieltag verbrachte man wegen dem annulierten Spiel gegen Türkgücü auf der Couch und leckte sich die Wunden.
Die Saison endete mit der Entlassung von Trainer Antwerpen und Co-Trainer Döpper, sehr zum Unmut vieler Fans. Tja, der Betze macht halt Betze-Sachen.

Relegation
Mit Dirk Schuster als neuem Trainer ging es dann in die Relegation gegen Dresden. Im Heimspiel gab es dann nichts. Ein Null-Zu-Null auf dem Betze. Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Ja, Einsatz und Motivation stimmten, aber das Spiel war grauenhaft. Und es war besonders ärgerlich, da Dresden an diesem Tag schlagbar war, ja geschlagen hätte werden müssen.
Dass es ein Hexentanz in Dresden geben würde, war somit klar. Und so kam es dann auch. Die Führung durch Hanslik in der 59. Spielminute brachte zwar ein wenig Beruhigung für meine Nerven, aber bis dahin war Dresden gefühlt näher am Tor. Nach dem 0:1 für den FCK drehte Dresden dann nochmal am Dynamo. Nun, ihnen blieb ja nichts anderes übrig, als „All-In“ zu gehen. Die Konterchancen für den FCK hielten sich in Grenzen. Und nur durch einen bärenstarken Matheo Raab blieb die Kiste der Betzebuben sauber. Die Erlösung kam dann erst in der Nachspielzeit durch Hercher, der in der 92. Minute zum 0:2 einschob. Zuvor hätte eigentlich Boyd schon alles klar machen können, ja müssen.
Im Anschluss an die Entscheidung durch Hercher hatte die Dresdner Fankurve Silvester, und anstatt das Spiel nach Böllern, Raketen und Pyros auf dem Spielfeld und mindestens zwei offenen Bränden in der Kurve abzupfeifen, ließ der Schiri nach etlichen Minuten der Unterbrechung nochmals anstoßen. Nun denn … die Nummer war eh gelaufen.
Jetzt heißt es, Magenta Sport kündigen und Sky Sport abonnieren. Einen Wermutstropfen gibt es ja immer 😉

Und vielleicht schaffe ich es nach Jahren endlich mal wieder nuf uf de Betze.
Forza FCK!
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