Als ich zum ersten Mal die Elixir Saiten in die Finger bekam, waren diese gerade erst auf dem Markt erschienen. Es ist also schon eine ganze Weile her. Gelockt wurde ich damals natürlich durch das Versprechen, dass sie signifikant länger halten würden, als herkömmliche Saiten. Das kam für mich wie gerufen, denn als Jugendlicher hat man bekanntlich noch nicht so viel Kohle. Da musste man sich entscheiden: neue Saiten und auf Nachschub in Sachen musikalischer Neuerscheinungen noch ein bisschen warten oder eine neue LP/CD und beten, dass in der nächsten Woche keine Saite reißt. Ganz zu schweigen davon, dass ich damals aufgrund des schmalen Portemonnaies die Saiten so lange gespielt hatte, bis es wirklich nicht mehr ging. Also kurz vor Blutvergiftung. Langlebigere Saiten hätten also nicht nur meinen Geldbeutel deutlich entlastet.

Anfänglich war ich nicht überzeugt
Aber damals konnten mich die Saiten von Elixir überhaupt nicht überzeugen. Weder hielten sie im Vergleich besonders länger, noch klangen sie gut. Dementsprechend blieb ich bei herkömmlichen Saiten, bis heute. Nachdem ich früher zwischen D’Addario, Ernie Ball und Dean Markley hin und her gewechselt bin, je nachdem, was gerade im Angebot war, hatte ich mich in den vergangenen Jahren auf D’Addario eingeschossen. Um irgendwelche sonderbehandelten Saiten machte ich aber einen großen Bogen. Nach der enttäuschenden Erfahrung mit Elixir hatten solche Saiten für mich mehr was mit Voodoo als mit irgendwas anderem zu tun.
Zwei Fliegen mit einer Klappe: Neue Gitarre und die Elixir Optiwebs
Vor ein paar Monaten bin ich dann auf ein Review von Leon Todd auf YouTube gestoßen, in welchem er die neuste Evolutionsstufe von Elixir – eben die Optiwebs – vorgestellt und getestet hat. Dieses Review hat mich dazu gebracht, den Elixirs eine zweite Chance zu geben. Gesagt, getan. Ungefähr zur gleichen Zeit reifte in mir der Gedanke, die Dave Murray Signature Strat zu kaufen und als ich mich dann endlich dazu entschlossen hatte, habe ich mir gleich die Elixir Optiwebs aufziehen lassen. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.
Na ja, eigentlich waren es ja drei Fliegen. Ich spiele seit Jahren Hybridsätze. Deshalb meine Bitte, auf die Davey Strat vor Versand einen Hybridsatz der Elixir Optiwebs aufzuziehen und die Axt entsprechend einzustellen. Das war die dritte Fliege, denn normalerweise werden beim Onlinegeschäft die Klampfen direkt aus dem Lager versandt. Da kommt es dann schon mal vor, dass eine katastrophal eingestellte Gitarre ins Haus flattert. Diese Fummelei, vor allem wegen des Floyds, wollte ich mir ersparen und durch meinen Wunsch war dem dann vorgebeugt. Letztendlich musste ich dann doch noch einmal nachjustieren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Erster Eindruck
Was mir sofort aufgefallen war: Von der einstigen Schwäche war nichts mehr zu spüren. Bei meinem ersten Versuch vor vielen Jahren war einer der Punkte, weshalb mich Elixir nicht überzeugen konnte, dass die Saiten sehr muffelig klangen. Nach den ersten Akkorden, Riffs und Licks war davon bei den Optiwebs nichts mehr zu hören. Die Saiten klingen zwar anders als meine D’Addarios, aber beileibe nicht schlechter. Darüber hinaus fühlen sich die Saiten richtig gut an. Vor allem bei den Bendings gleiten sie regelrecht über die Bünde, so dass ich mich erst einmal an den Unterschied gewöhnen musste.
Der Punkt, wo der Elefant das Wasser lässt: die Haltbarkeit
Mit knapp unter 15 Euronen schlagen die Elixir Optiwebs natürlich kräftig ins Kontor. Damit kostet ein Satz gleich dreimal so viel wie einer von meinen ansonsten verwendeten D’Addarios. So betrachtet müssten die Optiwebs mindestens dreimal so lange halten.
Wie bereits gesagt, hatte ich mir die Dave Murray Strat geleistet und mir auf diese Gitarre die Elixir Optiwebs aufziehen lassen. Und ob Ihr es nun glaubt oder nicht, noch heute ist da der Satz drauf, der beim Kauf aufgezogen worden war. Und das ist jetzt ein Jahr her!
Zur Einordnung: Ja, als Sofagitarrist spiele ich nur noch zuhause und nicht mehr ganz so oft, wie noch zu meinen aktiveren Zeiten. Das muss ich fairer Weise hier erwähnen. Zu meinen aktiveren Zeiten, wo ich in Proberäumen und auf der Bühne unterwegs war, hatte ich einen ziemlich hohen Saitenverbrauch. Damals musste ich spätestens alle zwei Wochen neue Saiten aufziehen. Unter diesen Bedingungen würden die Elixirs bestimmt nicht ein Jahr lang durchhalten. Aber wahrscheinlich mindestens einen Monat und vielleicht sogar noch länger. Und auch dafür würden sich die höheren Kosten rentieren.
Rock On!
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